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Der Wiener Schmäh - Charme

Der folgende Text ist satirisch und jede Verbreitung für nicht kommerzielle Zwecke via Link ist erlaubt. Jede weitere Nutzung von ganz oder auszugsweise unterliegt dem Urheberrecht und ist daher ausschließlich für private Zwecke kostenlos erlaubt!

Der Wiener Charme - eine Einführung

Verehrte Leserin, geneigter Leser, also das wird jetzt wirklich ein bisserl kompliziert. Aber schon die erfreuliche Tatsache, dass Sie es bis hierher geschafft haben zeigt, dass Sie keine übertriebene Angst vor dem geschriebenen Wort haben, vermutlich über 20 Jahre alt sind und sich für mehr interessieren als Ballermann und Facebook. Das sind gute Voraussetzungen!
Wir möchten Ihnen in folgenden Zeilen einige Feinheiten des zwischenmenschlichen Umgangs näherbringen, wie sie in Wien üblich sind … zumindest derzeit noch … wer weiß schon was die EU noch bringt.
Charme ist hier nicht anders als in der Pariser Diplomatie oder bei einem venezianischen Ball meinetwegen, allerdings mit einem Häubchen aus Schlagobers und Staubzucker obendrauf. Das Wesen des Charmes besteht unseres Erachtens darin, stets dafür zu sorgen, dass sich der Gesprächspartner und besonders die Gesprächspartnerin so wohl fühlt wie nur möglich, vor allem in unangenehmen Momenten oder gar angesichts schlimmer Peinlichkeiten. Hier wirkt Charme wie eine krampflösende Arznei.
Über diese praktische Funktion hinaus ist Charme eine Geisteshaltung, die der Welt Farbe und Prickeln verleiht. Es ist wie der Unterschied von Weinschorle zu Champagner. Charme soll das Opfer sprichwörtlich bezaubern, ein wenig einwickeln und zur Gegenleistung animieren – denn alleine charmant zu sein ist wie Urlaub an der Ostsee… Treffen zwei Talente aufeinander wird es mindestens und zuverlässig zu einem äußerst anregenden Gespräch kommen.
Natürlich sind die Grenzen zu Takt und Liebenswürdigkeit unscharf gezogen und so soll es ja auch sein.
Vermutlich kennen Sie das berühmte Beispiel, das den Unterschied zwischen Anstand und Takt beschreibt:
Ein Herr betritt ein Badezimmer, in dem eine nona nackte Dame in der Wanne sitzt. Der Herr mit Anstand sagt „Pardon, Madame!“ und geht hinaus. Der Herr mit Taktgefühl sagt „Pardon, Monsieur!“
Wie ein charmanter Herr die Situation bereinigt, bekommen Sie als Hausübung auf. (Ihre Lösung bitte an Perfect Travel)

Wie wäre also vorzugehen, fragen Sie sich doch bestimmt schon.
Hier ein Praxisbeispiel mit einfachem Muster zum Anfangen:
Sie: (Tritt ihm unabsichtlich mit dem Absatz und allen 80kg auf den Fuß.)„Hoppala, das tut mir jetzt aber leid!
Er: (verbeißt sich den Schmerzensschrei) „Aber geh! Hast du abgenommen?

Und so, Punkt 1, geht`s: suchen Sie immer das einzig, auch entfernt mögliche Positive an der Situation und servieren Sie es mit Schlagobers und Staubzucker oben drauf.
Wichtig: dabei nicht sarkastisch klingen, wenn Sie nicht routiniert genug sind, es höchst fein zu dosieren!
Zu Punkt 2: bauen Sie wann immer möglich in Ihre Antworten ein, was Ihr Gegenüber gerne hört!
Klingt einfach, hat aber seine Tücken, da man unter allen Umständen vermeiden muss, schleimig rüber zu kommen. In diesem Fall würde sich die Wirkung ins Gegenteil verkehren und man glaubt Ihnen gar nichts mehr. Getreu dem alten Spruch: „Man spürt die Absicht und ist verstimmt.“
Werden wir konkret: Sie planen z.B. einen Heurigenbesuch und fragen mehrere Bekannte ob sie mitkommen können/wollen. Beim ersten der aus Zeitgründen bedauernd ablehnt sagen Sie:
„Nein, also dann verschieben wir`s doch am besten. Wann wär`s denn für dich gut?“
Natürlich wird der/die Betreffende das niemals annehmen, weil sonst die Runde macht, dass alle anderen wegen ihm/ihr neu planen müssen. Ergebnis: Abend gerettet, Problemkind wurde bauchgepinselt, niemand beleidigt, alle sind dankbar, dass Sie die Organisation übernommen haben und Sie sind fein raus.
Fehlt noch der letzte Punkt der charmanten Dreifaltigkeit:
Oscar Wilde lässt einen englischen Lord, der von einem Debütanten gefragt wird wie er sich in Gesellschaft benehmen soll, sagen: „Sprechen Sie mit jedem Mann, als ob er Sie langweilt und mit jeder Frau, als ob Sie sie liebten. Dann wird Ihnen nach Ihrer ersten Londoner Season der Ruf vollendeten Takts vorauseilen.“
Also ganz so heiß wird in Wien nicht gegessen, wir sind schließlich keine Briten, aber so ein bisserl in die Richtung … Lassen Sie uns das so sagen:
Punkt 3: Sprechen Sie mit jeder Frau, als ob Sie zumindest ein wenig auf sie stehen würden und mit jedem Mann, als ob Sie auf ihn stolz wären.
Das ist die Formulierung für Männer, für Frauen gilt es natürlich umgekehrt!
Ahja, gegen Ende fällt einem alles wieder ein: Lächeln Sie! Zurückhaltend und ein wenig melancholisch, aber lächeln Sie!!!
Im Wesentlichen sollte das Prinzip bis hierher klar geworden sein. Besser Sie machen die einfachen Dinge gut, als sich im Labyrinth der Feinheiten zu verstolpern. Für alles Weitere bräuchten Sie wirklich Talent, und viel Übung … Und bedenken Sie, das hier sind brandheiße Insidertipps. Das bedeutet Macht und Ansehen – treiben Sie damit bitte kein Schindluder!!
Sehr hilfreich und leicht zu lernen sind auch ein paar charmante Floskeln für den Alltagsgebrauch. Kostet Sie keine Anstrengung und macht Sie zuverlässig beliebt.
Hier die top 5 Helferlein für den Einsteiger:
1. Sie treffen jemand, der Ihnen ziemlich gleichgültig ist zufällig auf der Straße: >> „Ja haaallo, das ist aber jetzt eine nette Überraschung!“
2. Sie werden von jemand angerufen, bei dem Sie sich seit Ewigkeiten aus Desinteresse nicht gemeldet haben: >> „Also das ist ja zum abergläubisch werden, grad wollte ich dich anrufen!“ (nicht zu oft, bitte!)
3. Ihr Gegenüber schwafelt Sie voll, ist aber für Sie wichtig und holt gerade zur nächsten todlangweiligen Story aus: >> (Sie drücken sich genüsslich in die Ecke, lächeln und sagen) „Na erzäääähl!“
4. Jemand auf den Sie Wert legen, will sich in einem unmöglichen, neuen Fetzen bewundern lassen: >> „Wow, so chic und ausgefallen! Ja, du kannst halt sowas tragen!!“
5. Sie haben das Essen runtergewürgt und werden gefragt, ob Sie noch etwas wollen und wies geschmeckt hätte: >> „Vielen Dank, aber leider nicht, ich hab schon so viel .. weil`s so gut war, dabei darf ich eigentlich gar kein … essen!“(Je älter Sie sind, desto besser kommt das … glauben Sie uns!)
Damit, versprochen, kommen Sie weitgehend durch und es wird Ihnen der Ruf vollendeten Takts und Charme vorauseilen.

Und damit, nach dem Grundkurs sozusagen, kommen wir zum kleinen Bruder des Charmes, dem Schmäh!
Wenn man über Schmäh sprechen oder schreiben möchte muss man natürlich allen Nichtwienern, also praktisch der gesamten Menschheit, zuvor erklären was das ist. Im Grunde ist es ganz einfach, das Wort Schmäh hat lediglich 3 Bedeutungen:
- Im Sinne von „ein Schmäh“ bedeutet es etwa Witz, lustige oder originelle Bemerkung. Daher kann man einen leiwanden Schmäh erzählen, also einen guten Witz, eine lustige Begebenheit oder eine gut erzählte Geschichte. Im Alltag hört sich das dann an wie folgt:
„Da muss ich euch einen leiwanden Schmäh erzählen.“
„Ich hab gestern einen super Schmäh gehört.“

- In einer negativen Formulierung kann es aber auch Lüge meinen. So z.B. erzähl mir keinen Schmäh, also lüg mich nicht an. Wobei Lüge eher als unglaubwürdige Übertreibung oder verdrehte Tatsachen aufzufassen ist. Was natürlich eine heikle Gratwanderung ist, da in Wien eine gut erzählte Geschichte, etwa was gestern auf der Party von xy passiert ist, von Pointierungen und dezenten Übertreibungen lebt. Andererseits wird man natürlich unglaubwürdige Ausschmückungen von sich weisen müssen. Als sensibler Wiener formuliert man etwa so:
„Geh bitte, derzähl mir keinen Schmäh.“
„ Des is doch a blöder Schmäh.“

- Damit kommen wir zur dritten und schwierigen Bedeutung. Schmäh ist auch und besonders die persönliche Art und Weise mit Leuten zu reden, sich in Gesellschaft zu benehmen und sich auszudrücken. Hier ist die Brücke zum Charme bereits sehr nahe, aber wie gesagt, ist der Schmäh der kleine Bruder. Dieser, immer leise mitgedacht: persönliche, Schmäh muss nun positiv oder negativ attribuiert werden, um so richtig aussagekräftig zu sein:
Positiv: „Er hat einfach an guten Schmäh.“
Meint in dieser Form , er hat Charme, Witz, Esprit, ist ein guter Unterhalter, zeigt Geist und Gewandtheit.
Aber auch. „Er hat an bleden Schmäh.“
Das bedeutet nicht wie zu erwarten wäre, dass der Betreffende über die obigen Eigenschaften nicht verfügt, sondern dass seine persönliche Art ungewöhnlich aber gewinnend ist (also bitte Vorsicht!)
Negativ: „Er hat an gfäuten Schmäh.“
Das für Sie wahrscheinlich schwierig auszusprechende Wort „gfäut“ kommt von faul, verfault und kennzeichnet Menschen mit unmöglichen Umgangsformen, takt- und geschmackloser Rede und auch ansonsten pfui !!
Sehr negativ: „Er hat echt null Schmäh.“ Auch: „Schmähfrei“
Bedeutet, der Betreffende ist quasi tot, zumindest gesellschaftlich. Demnach dürfte klar geworden sein, dass man besser einen bleden Schmäh hat als gar keinen, also komplett geist- und seelenlos zu sein.

Das, verehrte Leserin, geneigter Leser, ist das ganze Geheimnis.
Nun stellt sich nur noch die Frage, wie sich selbst einordnen würden bezüglich Charme und Schmäh. Um Ihre quälende Ungewissheit zu lindern haben wir einen kurzen Fragenkatalog zusammengestellt, der Ihnen die Selbsterkenntnis leicht und den Drang nach Besserung stark macht. Seien Sie bitte in Ihrem eigenen Interesse ehrlich, sonst bleiben Sie womöglich Ihr ganzes Leben lang so wie Sie jetzt sind.

Haben Sie Schmäh - Eine Psychoanalyse in 10 Fragen:
Woher sind Sie? - Deutschland, Schweiz, Skandinavien – 0 Punkte // Frankreich, Italien, England, RestEU – 1 Punkt // Österreich – 5 Punkte
Was machen Sie beruflich - Polizei, Beamter, Totengräber, anderes – 0 Punkte // Gastgewerbe, Verkauf, Bader – 2 Punkte // Gigolo, Lebenskünstler, Hutschenschleuderer – 5 Punkte
Wie würden Sie Ihr Lächeln beschreiben? - Kariös, behandlungsbedürftig – 0 Punkte // Frostig bis bemüht – 2 Punkte // Wie reines Opium – 5 Punkte
Wie reagiert Ihre Umgebung wenn Sie eine Geschichte erzählen? - Üblicherweise werde ich geschlagen – 0 Punkte // Also mein Hund hört zu – 1 Punkt // Die meisten wollen ein Kind von mir – 5 Punkte
Könnten Sie einem Beduinen Sand verkaufen? - Ich verstehe nichts von Sand – 0 Punkte // Kommt auf den Preis an – 1 Punkt // Vor mir war die Sahara grüne Wiese – 5 Punkte
Bekommen Sie üblicherweise was Sie wollen? - Meistens weiß ich nicht was ich will – 0 Punkte // Seit ich bei der Mafia bin immer öfter – 1 Punkt // Meist weiß ich noch nicht mal, dass ich es wollte – 5 Punkte
Sind Sie in Wien gern gesehen? - Schwer zu sagen, ist immer wegen Inventur geschlossen – 0 Punkte // Sie treten mich nicht mehr so oft – 1 Punkt // Ich hab so eine Gemeindewohnung geschenkt bekommen – 5 Punkte
Auswertung:
Zählen Sie Ihre Punkte zusammen und rüsten Sie sich innerlich für die ganze, schlimme Wahrheit!
50 – 46 Punkte: Also entweder haben Sie geschummelt oder Sie sind tatsächlich der größte Charmebolzen und Schmähtandler* von Kagran** bis zum Verteilerkreis***. Sie gehören offenbar zu dieser Sorte Glückskinder, denen immer alles und alle in den Schoß fallen. Wegen Ihnen hat Rosamunde Pilcher angefangen zu schreiben und Rene Kollo zu singen. Wenn Sie so weiter machen fallen Sie unter das Suchtmittelgesetz. Und um ganz ehrlich zu sein, Sie sind mir unsympathisch!
45 – 15 Punkte: Noch ist nicht alles verloren! Lesen Sie den obigen Text noch 10 mal aufmerksam durch und erarbeiten Sie selbständig Übungsbeispiele. Verbringen Sie mehr Zeit in Wien, nehmen Sie an unserer Spezialführung „Wiener Schmäh“ teil und vermeiden Sie deutsches Fernsehen. Sie brauchen vor allem Routine – die Wiener Gastronomie bietet dafür eine unüberschaubare Vielzahl an Trainingsplätzen; die heißesten Tipps gibt`s bei uns! Wenn Sie sich ehrlich bemühen, wird das auch bemerkt.
14 – 0 Punkte: Na dann mal Klartext: das wird nichts mehr in diesem Leben! Man müsste Ihnen den Stock im Arsch operativ entfernen. Das Einfachste wäre, Sie behaupten Finne zu sein und mieten sich bei uns einen Guide und Dolmetscher für Ihren Wienaufenthalt.

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